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Wie kann man
nur Tiere töten?
Ethik, Moral und
Waidgerechtigkeit?
Ist das nicht
total langweilig?
Und was passiert
nach dem Schuss?
Hege, Pflege
und Naturschutz?
Was ist das für
eine Ausbildung?
Und
schlusslendlich!
 

 

Wie kann man nur Tiere töten?

Sehr häufig bekomme ich als Jäger die Fragen gestellt "Du kannst auf Tiere schießen?" oder "Du kannst Tiere töten?", wodurch sofort meine ethisch-moralische Grundhaltung in Frage gestellt wird!

Diese Fragen bekomme ich im Übrigen nicht als Angler gestellt, der ich auch bin. Dieses Hobby scheint geduldet und in der Tat gesellschaftsfähiger zu sein, obwohl es sich in den augenscheinlichen Rahmenbedingungen kaum von der Jagd zu unterscheiden scheint. Hierbei kann ich dann auch häufig zwischen den Zeilen lesen, dass Fische ohnehin glitschig, schleimig und ekelig und somit scheinbar weniger empathiewürdig sind als die "süßen Rehe mit den großen dunklen Augen". Und hier wird schon ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem deutlich. Wir "bewerten" Lebewesen nämlich unterschiedlich und schützen bzw. beschützen häufig nur das, was wir mögen, was eine äußerst fragwürdige und nahezu verlogene Grundeinstellung ist.

 
 

Das wird umso deutlicher, wenn es um Nahrungsmittel geht. Denn wenn ich die Leute, die mir die eingangs erwähnten Fragen stellen, frage ob sie Vegetarier sind, bekomme ich zu 95% ein "Nein" zu hören. Erst wenn ich diese Leute mit der Nase auf nachfolgendes stoße, beginnt verlegenes Verständnis und Einsicht aufzukeimen. Denn wie ethisch-moralisch ist es, sein Schnitzel zum Schleuderpreis im Discounter zu kaufen? Denn dieses Schnitzel stammt doch tatsächlich auch von einem lebendigen Tier, was dafür sein Leben geben musste! Dieses Verdrängen könnte man auch als Entfremdung zur Herkunft unserer Nahrungsmittel bezeichnen.

Zudem muss alles immer "günstig" sein und man freut sich, wenn die Nackenstaks im Handzettel der Diskounter für 3,99€ angeboten werden. Der Grillabend ist gerettet und wir sind froh, etwas im Kühlregal zu finden, was nicht im Entferntesten mehr an ein Tier erinnert. Man muss sich nicht selbst die Finger schmutzig machen und sich somit auch nicht mit den Fragen beschäftigen, wo die zähe Schuhsohle herkommt, was sie mal war und wie sie ins Kühlregal gekommen ist.

Billigfleisch  
 
Unter genau dieser von Preisdruck getriebenen Konsumentennachfrage leiden zudem viele Landwirte. Die Konsumenten fordern auf der einen Seite "Dumping-Preise" und kritisieren auf der anderen Seite noch Haltungsbedingungen, die sich heutzutage schon längst nicht mehr verstecken müssen. Hinzu kommen seitenlange und sich immer wieder ändernde Auflagelisten zu Haltungsbedingungen, Futter etc., die das wirtschaftliche Führen eines Hofbetriebes heutzutage zusätzlich massiv erschweren. Der Fleisch- und Milchpreisverfall ist nur ein Beispiel dafür.

Hier geschieht also die Verurteilung dessen, was wir als "moderner und fortschrittlicher Mensch der Neuzeit" speziell in urbanen Gebieten nicht mehr kennen. Die Entfremdung zur Natur und Herkunft unserer Lebensmittel habe ich in diesem Zusammenhang bereits erwähnt. So ist die Akzeptanz gegenüber der Jagd in ländlichen Gebieten Gang und Gebe, Städter tun sich da schon schwerer. Hier sollte sich also jeder einmal selber im Hinblick eines moralisch-ethischen Grundgedankens hinterfragen, ob solche Fragen und Einstellungen uns Jägern gegenüber gerechtfertigt sind, bevor man mit dem Finger auf andere zeigt und ob man es sich nicht einfach nur "zu einfach" macht und die Augen vor der Realität verschließt.

Somit ist es für mich als Jäger daher moralisch und ethisch sehr vertretbar, ein Reh bewusst, unverblümt, mit Respekt und waidgerecht für den Eigenbedarf zu erlegen. Denn dieses Reh hat ein freies Leben in der Natur geführt. Mehr BIO geht nicht!

Und weiter geht es mit...
Ethik, Moral und Waidgerechtigkeit?
 
 

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