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Wie kann man
nur Tiere töten?
Ethik, Moral und
Waidgerechtigkeit?
Ist das nicht
total langweilig?
Und was passiert
nach dem Schuss?
Hege, Pflege
und Naturschutz?
Was ist das für
eine Ausbildung?
Und
schlussendlich!
 




Erlegter Rehbock mit "Letztem Bissen"

 

Ethik, Moral und Waidgerechtigkeit ?

Wie im ersten Abschnitt beschrieben und beleuchtet, werden die Worte Ethik und Moral in Verbindung mit der Jagd vielfach in einem negativen Kontext gebraucht. Genährt wird dieser Umstand wieder durch Unwissenheit. Denn viele Leute denken wirklich, dass es bei der Jagd nur um das einfache "Abknallen" geht. Ja, selbst das andichten von Mordlust müssen wir Jäger uns von Zeit zu Zeit gefallen lassen. Aber das zur Jagdausübung so viel mehr gehört und dass es um so viel mehr geht, auf das ich später noch eingehen werde, und dass die Art und Weise des Erlegens jeglicher Mordlust entbehrt und absolut verwerflich ist, ist für viele scheinbar unverständlich.

Denn waidgerechtes Jagen, also dem Grundsatz der Jagd dem Tier Leiden zu ersparen, gehört zur obersten Priorität eines jeden Jägers. Es geht dabei also um das "wie gejagt wird". Und somit zeugt und basiert unser Brauchtum auf Ehrfurcht und Respekt vor dem Wild das wir jagen und erlegen. Wenn ich mich beispielsweise zum Schuss auf ein Reh entschlossen habe, so ist es für mich als Jäger unerlässlich zu wissen, was ich da vor mir habe. Was ist es? Ist es jung oder alt? Ist es eventuell sogar krank? Wie sind die Schonzeiten? Ist es ein Leittier oder ein führendes Muttertier? Steht es richtig für einen Schuss? In welcher Entfernung steht es zu mir um die Flugbahn meines Geschosses berechnen zu können? Wenn dann unter Beachtung dieser und weiterer Dinge, unter Beachtung von Gesetzen, Vorgaben und Richtlinien, sowie behördlich vorgegebenen Abschussplänen, der Schuss bricht und ich sehe, dass das Reh an Ort und Stelle tot in sich zusammensackt, versprühte ich aus Verantwortung zur Waidgerechtigkeit heraus eine große Erleichterung.

Das Reh hat den Schuss nicht einmal gehört, da die Kugel nachdem sie den Lauf verlässt Überschallgeschwindigkeit erreicht. Somit wird das friedlich äsende Wild auf eine für mich persönlich vertretbare Art und Weise zur Strecke gebracht, ohne dass es leiden muss. Es geht hierbei somit ausdrücklich nicht um die Freude am Töten, womit unsere jagdliche Ausübung oft verunglimpft wird, sondern viel mehr um die Freude des jagdlichen Erfolgs im Rahmen der Waidgerechtigkeit.

Danach wird dem erlegten Tier durch den "letzten Bissen", in Form eines z.B. Eichenzweiges, Respekt gezollt oder es wird zur Strecke gelegt und mit dem Jagdhorn verblasen. Auch solche Rituale mögen einigen befremdlich und unpassend erscheinen. Und sicherlich ist ein Vergleich mit Jagdritualen vieler Urvölker, die nach der erfolgreichen Jagd die Tiere ehren und ihnen für ihre Erlegung danken, zur weit hergeholt. Aber eine Parallele kann ich dennoch ziehen und das ist Ehrfurcht und Respekt vor einem ethisch-moralischem Hintergrund.

Meiner Erfahrung nach entwickeln gerade die jungen nachrückenden und sehr gut ausgebildeten Jäger wieder mehr Gespür für diese Umstände. Und außerdem geht es nicht in erster Linie darum, etwas zu erlegen! Denn auch ein Ansitz, ohne dass ein Schuss fällt, was überwiegend der Fall ist, ist keine verlorene oder verschwendete Zeit. Und damit befasst sich der nächste Punkt.

Und weiter geht es mit...
Ist das nicht total langweilig?

 
Jäger gemeinsam am Lagerfeuer nach der Jagd
Buchenzweig
 

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